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Samstag, 12. Mai 2007
Erreicht man mit Augenwischerei ein höhere Akzeptanz?
 https://chaoslinie.blogger.de/stories/787102/
 DRM   tene, 16:10h
Der amerikanische Bezahlsender HBO fordert, in Zukunft aus Digital Rights Management (DRM) besser "Digital Consumer Enablement" (DCE) zu machen, um die Akzeptanz solcher Technologien zu erhöhen. DRM oder besser DCE würde den Verbrauchern eine bessere Nutzung von Inhalten ermöglichen.
Bob Zitter, Technikchef beim Sender, findet, dass DRM zu sehr mit Einschränkungen verbunden wird und daher die Möglichkeiten, die diese Technik bietet, vom Konsumenten nicht erkannt ung genutzt werden.

Der Sender möchte z.B. Filme mit hoher Auflösung zeigen und diese Zuhause in der Set Top Box brennen lassen. Einen Schuldigen - da es an der Technik nicht fehlt - hat der Sender auch:
Schuld sei vielmehr die Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC), die das Abschalten der analogen Ausgänge bisher verbieten würde, um die Verbraucher zu schützen, die sich Set-Top-Boxen ohne DRM gekauft haben.
Quelle:
Gehring, Robert A.: DRM: Neuer Name = Besseres Image? via golem.de

Für wie dumm möchte man den Nutzer eigentlich damit verkaufen? Natürlich sehen diese zuerst, was sie alles nicht mehr dürfen, weil die Geräte es einfach nicht machen. Und vermutlich wird auch nicht durch HBO verraten, dass man die DVDs, die man mit ihrer Box aufgenommen hat, auch nur auf ihrer Box schauen darf, weil die Daten entsprechend verschlüsselt sind. Es werden auch hier nur Rechte digital gemanaget und dem Nutzer nur vorgegaukelt, er würde mehr Rechte erhalten. Zu Videorekorderzeiten hat er diese Rechte alle schon mal besessen! Gut, man könnte einwenden, dafür bekäme er eine hohe und zudem digitale Qualität geboten, allerdings wird er für diese Qualität auch entsprechend zahlen müssen.

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Freitag, 11. Mai 2007
Bundesrat gegen Open Access
 https://chaoslinie.blogger.de/stories/786157/
 Open Access   tene, 17:17h
Der Bundesrat hat sich in seiner heutigen Plenarsitzung für Zurückhaltung gegenüber freien Publikationsmodellen in der Wissenschaft ausgesprochen. Es wurde einfach die Empfehlung des Ausschusses des Gremiums unverändert abgesegnet.
Das Aktionsbündnis "Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft" hatte den Bundesrat am gestrigen Donnerstag noch aufgefordert, weiterhin die wissenschaftliche Informationsversorgung als öffentliche Aufgabe anzusehen und nicht der Verlagswirtschaft zu überlassen. Gemäß dem Open-Access-Prinzip solle die Nutzung wissenschaftlichen Wissens für alle frei beziehungsweise kostenlos sein.
Grund für diese sehr konservative Haltung ist die Tatsache, das OA dieser Ansatz "in einem Spannungsfeld mit dem Schutz des geistigen Eigentums" stehe und die Verwertungsrechte der Verlage gefährden könne. Sehr problematisch finde ich die Vorstellung, die durch die Länderchefs in Bezug auf die Finanzierung von Wissenschaft vertreten wird.
Die von der Kommission in Aussicht gestellte Ko-Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen werfe auch die Frage auf, "inwieweit die wissenschaftliche Informationsversorgung eine öffentliche Aufgabe ist".
Das Aktionsbündnis hatte die Länderpolitiker darauf hingewiesen, dass sich die freie Nutzung wissenschaftlichen Wissens nicht mit dem Urheberrecht beiße. Nur die Übertragung der Rechte an die private Verwertung solle eingeschränkt werden. Auch sei die Annahme falsch, dass die Qualitätssicherung wissenschaftlicher Publikationen überwiegend von Verlagen wahrgenommen werde. Wissenschaftliche Kreativität und Motivation hänge in der Wissenschaft auch nicht von der materiellen Entlohnung ab.
Kostenlos ist Open Access nicht zu verwirklichen, aber es wäre volkswirtschaftlich von größerem Nutzen. Von den hohen Einnahmen der großen, ausländischen Wissenschaftsverlage hat Deutschland nichts.

Quelle:
Bundesrat für umfassendere Volkszählung und gegen Open Access via heise online

Die Kurzsichtigkeit in diesem Fall war ja bereits nach den Entwicklungen beim Urheberrecht vorauszusehen. Hier hat die Verwertungsindustrie ihre Lobbyarbeit wieder "gut positioniert". Der volkswirtschaftliche Schaden ist nur eine potentielle Größe, die momentan nicht fassbar und daher nicht berechenbar ist. Den Schaden bezahlen vermutlich erst nachfolgende (Wissenschaftler-)Generationen. Mögliche Verluste bei den Verlagen sind genauso hypothetisch wie die hohen, vermeintlichen Verlustsummen bei den Vertretern der Unterhaltungsindustrie, werden momentaner aber ernster genommen, als die Zukunft der Wissenschaft mit ihren potentiellen Gewinnen.

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DRM - Wahnsinn wird zur Methode
 https://chaoslinie.blogger.de/stories/785984/
 DRM   tene, 15:12h
Das DRM dazu neigt, P2P-Modelle als mögliche neue Geschäftsmodelle zu unterbinden ist eigentlich offensichtlich. Allerdings jetzt entwickeln sich daraus Stilblüten, die schon fast am gesunden Menschenverstand zweifeln lassen. Das DMCA soll sich nun sogar gegen die Leute richten, die freiwillig (!) und aus besserer Einsicht auf den Bereich "technischer Kopierschutz" verzichten möchten.
Der aktuell wichtigste Exportartikel der USA, das Digital Millennium Copyright Act (DMCA) , eignet sich hervorragend zum Verdrängen neuer Geschäftsmodelle wie P2P. Nun soll er sogar dazu dienen, Kopierblocker-Software an Unternehmen zu verkaufen, die so etwas gar nicht haben wollen. Die US-Firma Media Rights Technologies (MRT) (bitte, der Haifisch zeigt schon in seinem Design die Zähne), will Apple, Microsoft, Adobe und Real Networks verklagen und zwingen, Kopierblocker-Software zu erwerben, obwohl sie die eigentlich gar nicht brauchen. Das hat Wahnsinn und Methode gleichzeitig.

Der Grund: MRT hat eine Software namens "X1 SeCure Recording Control", die erfolgreich verhindert, dass Nutzer von Audio- und Video-Streams deren Inhalte rippen und speichern können. Nun haben sich aber gerade Apple, Microsoft, Adobe und Real Networks nicht bereit gefunden, diese Software zu kaufen. Diese vier Firmen beherrschen mit ihrer Mediaplayersoftware 98% des Marktes.
Daher seien Nutzer weiter in der Lage, gegen den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) und überhaupt das US-Urheberrecht zu verstossen, indem sie Privatkopien von Internet-Streams anfertigen. Daher erfüllten die vier Unternehmen die Voraussetzung des "Inducement", also des Ermöglichens von Copyrightverletzungen (was schon Grokster und anderen zum Verhängnis wurde) und wurden per Abmahnung ("Cease and Desist letter") aufgefordert, umgehend die MRT-Technik zu erwerben.
Nun, hier mag man von einem kleinen Haifisch ausgehen, der ein wenig unter Größenwahn leidet. Sollte dieses Beispiel jedoch Schule machen, kann man davon ausgehen, dass eine normale Wissenschaft, ein einfaches Nutzen von Information für private Zwecke immer schwieriger, vielleicht sogar tatsächlich unmöglich wird, da hier nicht mehr der gesunde Menschenverstand die Entscheidungen treffen würde.

Quellen:
Cohen, Peter iPod, iTunes cited in new legal filing against Apple auf Yahoo.com! News
Effenberger, Fritz: Das Copyright frisst seine Väter via Bootsektor

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SSG Buch-, Bibliotheks- und Informationswesen wird ausgeschrieben
 https://chaoslinie.blogger.de/stories/785937/
 Bibliothekarisches   tene, 14:46h
Da die SUB Göttingen zum Ende des Jahres das SSG Buch-, Bibliotheks- und Informationswesen abgibt, muss nun ein Nachfolger gefunden werden. Die Ausschreibung dazu ist ist jetzt auf der Seite der DFG nachzulesen. Unter anderem geht es dabei auch um die Betreuung und Weiterführung des Wissenschaftsportals b2i.

Im Forum des b2i bittet Herr Prof. Hobohm :
Ich bitte hier um Diskussion dieses Aufrufs aus der Sicht der betroffenen Fachdisziplinen. Vor allem interessiert mich die Frage, ob Sie empfehlen, dass b2i sich beteiligt.
Quelle: Hobohm, Hans-Christoph: Neue/alte SSG + ViFa Bibliotheks- und Buchwesen via LIS in Potsdam

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OA - Anhörung im Bundesrat
 https://chaoslinie.blogger.de/stories/785925/
 Open Access   tene, 14:38h
In seiner häutigen Sitzung berät der Bundesrat heute unter Top 34 "Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an das Europäische Parlament, den Rat und den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss über wissenschaftliche Informationen im Digitalzeitalter: Zugang, Verbreitung und Bewahrung".

Die Ausschussvorlage zu diesem Thema war sehr kritisch und zurückhaltend gegenüber dem freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen.

Quelle:
Steinhauer, Eric: Heute berät der Bundesrat über Open Access. via Bibliotheksrecht

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Donnerstag, 10. Mai 2007
Open Access to Knowledge (OAK) Law Project
 https://chaoslinie.blogger.de/stories/784994/
 Open Access   tene, 21:03h
Open Access wird immer mehr Thema. An der Queensland University of Technology sollen im Open Access to Knowledge (OAK) Law Project Verlagsverträge untersucht werden, in wie weit sie OA erlauben.
Building on the work of the existing OAK Law Project, this project will develop a detailed list of the attitudes of publishers’ as evidenced in the terms of publishing agreements. Known as the ‘OAK List’, it aims to be interoperable with the UK-based SHERPA List.
Die australischen Wissenschaftler sollen sich hier informieren können, welche Wahlmöglichkeiten sie für ihre Publikationen besitzen und wahrnehmen können.

Dabei wird auch auf den wissenschaftlichen Nachwuchs gesetzt. Mit dem Copyright Guide for Research Students sollen diese aufgeklärt werden "What you need to know about copyright before depositing your electronic thesis in an online repository".

Mit dem OAK Law Project Repository Guide veröffentlicht OAK zudem einen Leitfaden für das effektive Management und die Promotion von Repositorien, untersucht darin aber auch the relationships between the parties involved in the deposit and access process.

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Halb Deutschland ist im Internet
 https://chaoslinie.blogger.de/stories/784685/
 Statistik   tene, 18:02h
Nach der seit 1997 jährlich durchgeführten jüngsten ARD/ZDF-Online-Studie besuchten erstmals mehr als 40 Millionen Menschen das Internet.
Die Zahl der Nutzer sei innerhalb von zehn Jahren von 6,5 auf 62,7 Prozent gestiegen.
Grund für den Anstieg vom letzten zum diesen Jahr wäre, dass or allem Frauen und die über 50-Jährigen das Internet für sich entdeckt hätten.
Inzwischen sei mit 57 Prozent die Mehrheit der Nutzer weiblich. Der Anteil der Nutzer unter den 50- bis 59-Jährigen ist laut Studie von 60 Prozent im Vorjahr auf 64,2 Prozent geklettert. Mit 5,1 Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt sind, sei diese Gruppe erstmals stärker im Netz vertreten als die 14- bis 19-Jährigen (4,9 Millionen).
Weniger gefallen wird der Medienindustrie in einigen Punkten die Tatsache, dass die neuen und schnellen Internetzugänge die Nachfrage nach Video- und Audio-Angeboten erhöhe.
Mittlerweile verfügen der Studie zufolge 59 Prozent der Online-Nutzer über einen Breitband-Anschluss, im Vorjahr waren es noch 48 Prozent.
Quellen:
ARD/ZDF-Online-Studie 2007 via BR-intern
Studie: Erstmals mehr als 40 Millionen Deutsche im Netz via heise online

Weiterführende Ergebnisse
Erste Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie ()
Eine ausführliche Dokumentation der ARD/ZDF-Onlinestudie wird in der August-Ausgabe der Fachzeitschrift Media Perspektiven veröffentlicht.

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Dörte Böhner

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